Nachkriegszeit (1946-1960)

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Kategorie: Chronik
Veröffentlicht am Dienstag, 18. Oktober 2011 03:13
Geschrieben von Administrator
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Nach Kriegsende wurde die Vereinstätigkeit durch den am 3. März 1946 gegründeten Sportverein wieder aufgenommen. Ein "Turnverein" durfte in der ersten Nachkriegszeit nach den Bestimmungen der Besatzungsbehörden zunächst nicht mehr bestehen. Erst 4 Jahre später erhielt der Verein durch Beschluß der Generalversammlung wieder seinen alten Namen.
 

Die 1. Handballmannschaft nach dem 2. Weltkrieg (ab 1946):
oben: Wünschel Walter, Zwißler Tilbert, Kuhn Willi, Föhlinger Richard, Hermann Rudi
mitte: Stadel Robert, Wünschel Erwin, Wenzel Werner
unten: Winkelblech Emil, Zwißler Kurt, Winkelblech Robert

Da für einen geregelten Turnbetrieb Räumlichkeiten fehlten, wurde im Turnverein das Handballspiel zu der wichtigsten sportlichen Betätigung.

Die aus dem Krieg und aus Gefangenschaft heimkehrenden Handballer nahmen nach der notwendig gewordenen Herrichtung des Sportplatzes mit viel Ehrgeiz das Handballspiel wieder auf.

Im Jahre 1950 wurden am Sportplatz neue Umkleideräume erstellt. Zu diesem Zeitpunkt spielten die Ottersheimer Handballer bereits in der Landesliga Süd (vergleichbar etwa mit Bezirksliga).

Daß der Turnverein nach dem Zweiten Weltkrieg wieder so schnell aufblühte, war nicht zuletzt auch ein Verdienst von Peter Hindert, der von 1947 bis 1951 den Verein führte. Unter seiner Anleitung wurde auch bereits im Jahre 1946 wieder der Sommertagsumzug durchgeführt.

Sommertagsumzug 1949

( im Vordergrund der damalige 1. Vorsitzende Peter Hindert)

Ebenfalls schon in den ersten Nachkriegsjahren trat der Turnverein wieder traditionsgemäß mit Theaterabenden an die Öffentlichkeit, die sehr gut ankamen.

Theaterabend 1948 " Der Totengräber von ST. Just":
oben: Kreiner Helmut, Hoffmann Inge, Kunz Helmut, Hermann Rudi, Frey Helmut
unten: Hoffmann Werner, Burgermeister Hugo, Benz Fritz, Benz Markus

In den fünfziger Jahren leitete Oskar Hoffmann als 1. Vorsitzender den Turnverein. In seine Zeit fiel das 60jährige Stiftungsfest und das 25jährige Jubiläum der Handballabteilung im Jahr 1952. Die Festlichkeiten fanden am 29. 6. 1952 statt und waren gut vorbereitet. Am Vormittag wurden leichtathletische Wettkämpfe durchgeführt und am Nachmittag ein Schauturnen unter Mitwirkung auswärtiger Vereine. Krönender Abschluß war ein Feuerwerk, wie es erstmals in Ottersheim zu sehen war.

Im Jahr 1953 wurde durch Satzungsänderung die Aufnahme weiblicher Mitglieder zugelassen und damit im Turnverein die Gleichberechtigung eingeführt.

Ein Jahr später ist eine Turnerinnenabteilung gegründet worden. Vorher kam es allerdings zu einer Unterredung des 1. Vorsitzenden Oskar Hoffmann mit Herrn Pfarrer Kern. Der hatte gegen die Einrichtung einer Turnstunde für Mädchen keine Bedenken, wenn sie in einem ordentlichen Rahmen durchgeführt wird.

Die im Jahr 1954 ins Leben gerufene Turnbewegung litt unter dem Mangel eines geeigneten Übungsraumes und konnte sich daher nicht entfalten, so daß sie nach kurzer Zeit wieder zum Erliegen kam.

Dauerhaften Bestand hatten allerdings die im Jahr 1955 erstmals organisierten Bundesjugendspiele (leichtathletischer Dreikampf), die alljährlich mit einem Waldfest verbunden sind.

Ansonsten blieb das Handballspiel sportlicher Schwerpunkt.

1. Handballmannschaft Anfang der fünfziger Jahre (nach Turniersieg in Wernersberg):

oben: Breßler Otmar, Benz Edwin, Benz Fritz, Zwißler Hermann, Wünschel Walter, Moock Markus, Störtzer Ludwig (Spielausschuss)

mitte: Frey Helmut, Kreiner Eduard, Föhlinger Ludwig

unten: Benz Markus, Kreiner Manfred, Föhlinger Fritz

Die Großfeldhandballer des TVO spielten in den fünfziger Jahren mit wechselndem Erfolg teils in der Kreisklasse, überwiegend jedoch in der Bezirksklasse. Etwa Mitte der 50er Jahre gab es bedeutsame Neuerungen in den Handballregeln:

a.) Die Verbandsrunde dauerte nicht mehr von September bis etwa April (also den Winter durch), sondern von März bis etwa September (Sommerzeit).

b) Der Torkreis wurde von 14m auf 13m verkleinert und ein kleinerer Ball eingeführt. Während bis dahin die Handballspiele mit "Fußballergebnissen" endeten, wurden nunmehr bedeutend mehr Tore erzielt.

c) Es wurde erstmals im Winter in der Halle gespielt allerdings nur in Turnierform.